Samen zu sammeln, zu säen und dann zu beobachten wie die ersten grünen Blättchen aus dem Boden gucken und das Pflänzchen von Tag zu Tag wächst macht echt viel Spaß. Ebenso viel Spaß macht es Saatgut miteinander zu tauschen und so für den Erhalt samenfester Pflanzen und die Vielfalt zu sorgen. Damit das Saatgut keimfähig bleibt und erfolgreich daraus neue Pflänzchen hervor gehen, hier ein paar Tipps zur Saatgutaufbereitung:

 

Sammeln

Den richtigen Zeitpunkt zum Samensammeln zu finden bedarf etwas Fingerspitzengefühl. Die Samen sollten reif sein aber eben noch nicht „ausgeflogen“, sondern sich noch in ihren „Hüllen“ befinden. Wenn es sich um Samen von Beeren und Früchten handelt müssen diese reif sein und sich leicht von der Mutterpflanze lösen lassen.

Wenn möglich bei trockenem Wetter sammeln. Hilfreich sind Papiertütchen, die man leicht selber falten kann.

Trocknen

Die Samenstände sollten so weit wie möglich von anderen Pflanzenteilen befreit und auf Schädlingsbefall kontrolliert werden. Falls noch Feuchtigkeit vorhanden ist, gleich nach dem Sammeln ausbreiten und etwa eine Woche lang im Schatten trocknen. Wichtig ist, dass sich kein Schimmel bildet.

Samen aus den Samenständen lösen

Hier gibt es, je nach Pflanzenart, verschiedenen Vorgehensweisen. Die Samen können durch pulen oder zerreiben gelöst werden, festere Schoten kann man auch in einen Stoffbeutel (z.B. Kissenbezug) geben und darin zertreten oder gegen die Wand schlagen.

Fleischige Früchte wie Tomaten, Erdbeeren oder Gurken werden am besten zerkleinert, um anschließend den Samen in einem Sieb unter fließendem Wasser auszuwaschen. Dieser sollte dann gut getrocknet werden, hierfür eignen sich z.B. Kaffeefilter, an denen kleben die Samen nicht so fest.

Die „Spreu vom Weizen“ trennen

Manchmal reicht schon leichtes Schütteln in einem Gefäß, damit die schwereren Samen sich unten sammeln und die leichteren Pflanzenreste an der Oberfläche bleiben. Hier lassen sie sich leicht absammeln oder mit Hilfe einer Feder oder eines Pinsels „abfegen“.

Durch Sieben lassen sich Rückstände ebenfalls gut entfernen. Am besten ist es natürlich, wenn man über verschiedene Siebstärken verfügt …

Beim Worfeln wird der Samen mit den Schalenresten in ein flaches Gefäß (Schale, tiefer Teller, bei Papptellern lässt sich der Rand passend biegen) gegeben und vorsichtig hochgeworfen. Durch sanftes Pusten fliegen die leichteren Schalenreste weg und die schwereren Samen fallen zurück ins Gefäß.

Oft ist eine Kombination mehrerer Vorgehen sinnvoll, um möglichst viele Fremdkörper zu entfernen.

Lagern

Das Saatgut sollte trocken, kühl und dunkel in gut verschließbaren Gefäßen gelagert werden.

Glücklich kann sich schätzen, wer noch Filmdöschen besitzt (ein Relikt vergangener Zeiten), aber auch Schraubgläser, Einmachgläser oder andere, fest schließende Dosen eignen sich gut.

Die Lagerfähigkeit ist je nach Pflanzenart sehr unterschiedlich und kann zwischen einigen Monaten bis hin zu vielen Jahren liegen.

Beschriften (Art/Sorte, Datum, ggf. Herkunft) nicht vergessen!