Majestätisch, flammend, phallisch zieht die Königskerze (Verbascum spec.) die Blicke auf sich. Schon in alten Zeiten wurde sie als kraftvolle Heil- und Zauberpflanze verwendet und ihre imposante Erscheinung durfte in keinem Bauerngarten fehlen.

Botanisch

Die Königskerzen gehören zur Familie der Braunwurzgewächse (Scrophulariaceae). Um in den Genuss ihrer prächtig, blühenden Erscheinung zu kommen, muss man sich etwas gedulden, denn als zweijährige Pflanze bildet die Königskerze im ersten Jahr nur eine grundständige Blattrosette und erst im zweiten Jahr den aufrechten Blütenstand mit zahlreichen gelben Blüten. Die filzige Behaarung schützt sie vor allzu starker Verdunstung an ihren geliebten sonnig-heißen Standorten.

Heilsam

Die essbaren Blüten sind eine schöne Deko auf jedem Buffet aber vor allem ist die Königskerze eine hervorragende Heilpflanze. Als Schleimdroge ist sie hilfreich bei allen Erkrankungen der Atemwege. Vom Husten über Heiserkeit und kratziger Stimme, bis zur Bronchitis finden die Blüten der Königskerze Verwendung. Dafür werden sie bei sonnigem Wetter gesammelt und zügig getrocknet, da sie sehr empfindlich sind und schnell schimmeln. Meist in Kombination mit anderen Kräutern werden diese dann als Tee zubereitet.

Spirituell

Als Sonnenpflanze bringt sie uns Licht und schenkt uns Mut. Sie verbindet uns mit Himmel und Erde und lässt uns stolz und aufrichtig unseren Lebensweg gehen.

Im Garten

Königskerzen sind eine Bereicherung für jeden Garten, nicht nur für den Gärtner oder die Gärtnerin als Blickfang, sondern auch für unzählige Insektenarten, die sich von der Pflanze ernähren.

Brauchtum und Mystik

Der Volksmund hat der „Zauberpflanze“ viele Namen gegeben: Donner- und Blitzkerze, Himmelsbrand, Unholdskerze, Marienkerze, Wetterkerze, Fackelblume, Hexenstock.

Unholdskerze: Man war davon überzeugt, dass die Wurzel der Königskerze, als Amulett getragen, bösen Zauber und Krankheiten fernhalten kann und bei Frauen sogar die Empfängnis verhütet.

Marienkerze: In Bayern bildet die Königskerze traditionell den Mittelpunkt des Kräuterbuschens, der aus verschiedenen Heilpflanzen besteht und an Maria Himmelfahrt (15. August) in der Kirche geweiht wird.

Wetterkerze: Als Wetterzeiger und Wetterschutz lassen die Bauern z.T. heute noch die Königskerzen neben dem Hof stehen. Neigt sie die Spitze nach Westen gibt es schlechtes Wetter, bei Neigung nach Osten, gibt es gutes Wetter. Bei Gewitter schützt sie vor Blitzeinschlägen und.

Aber sie hilft nicht nur wetterbedingte Spannungen abzubauen, sondern auch bei Konflikten, Streit oder Elektrosmog reinigt das Räuchern von Blüten, Knospen und Samen die Atmosphäre im Raum.

Praktisches

Fackeln und Kerzen: Blätter in Streifen geschnitten und getrocknet, dann in Öl oder Wachs getränkt wurden als Dochte für Lampen verwendet oder zerstoßen als Zunder. Stängel wurden in Öl, Harz, Pech oder Wachs getaucht und als Fackel verwendet.

Färben: Die gelben Blüten sind Färbemittel für Wolle und Haare.

 

Nicht nur wegen ihrer Größe ist die Königskerze ein majestätisches Gegenüber … 

Die Königskerze ist ein echter Star in unserer heimischen Pflanzenwelt. Auffallend, schön, bereichernd und heilsam.

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